ABOUT:
miriam
walcherberger-kößler
11.02.1985
rosenheim, germany
lives and works in linz, austria
2012-2018
studies of fine arts,
textil.kunst.design
textile department,
kunstuniversität linz, austria
univ.-prof. mag.art gilbert bretterbauer
2013-2017
assistance in the weaving studio at the university
2018-2019
studies at the
schule friedl kubelka
für künstlerische photographie,
vienna, austria
Anja Manfredi
selected
exhibition participations:
unschärfen
2024, die kunstschaffenden, linz
best off
2023, kunstuniversität, linz
steyr. art. week. – solo
2023, steyr
die neuen
2023, die kunstschaffenden, linz
draussen
2022, die kunstschaffenden, linz
beiwerk
2022, medienkulturhaus, wels
live at venice
2022, bigoli, linz
favoriten
2019, ostlicht, vienna
bestoff
2018,
2013
kunstuniversität, linz
platz der geschichten
2017, raumschiff, linz
vong kunst her
2017, dh5, linz
première vision
2017, 2015
paris nord villepinte, paris
catalogues:
favoriten 2019, riso unikate
bestoff 2018 + bestoff 2013
collection:
die kunststammlung oberösterreich
ostlicht collection, vienna
ARTIST STATEMENT:
Miriam Walcherberger-Kößlers Arbeit versammelt Werke, die das Konservieren von Momenten vereint. Das visuelle Erfassen einzelner Augenblicke, Geistesblitze und Irritationen bildet die Basis ihres Ausdrucksrepertoires.
Ihr Oeuvre beinhaltet Mixed-Media-Arbeiten, analoge Fotografien, Zeichnungen und Collagen.
Miriam Walcherberger-Kößler arbeitet interdisziplinär – weitgehend analoge Techniken wie das Fotografieren, Malen, Zeichnen oder Sticken werden miteinander verwoben und zu etwas gänzlich Neuem montiert.
Dabei steht nicht die Wahl des Mediums im Vordergrund – vielmehr fußt jede einzelne Arbeit auf spezifischen Konzepten und zugehörigen Recherchen, die ihre Ausprägungsform und Stofflichkeit definieren.
Schicht für Schicht, wie bei der klassischen Ölmalerei, wächst das Werk heran. Die analoge Fotografie bildet die Grundierung der Leinwand, dient als erster Layer, repräsentiert Skizzen, Momentaufnahmen und Gedankenfäden.
Die Neuordnung von Oberflächen, Strukturen und Dimensionen der Fotografien durch den repetitiven, ritualisierten Einsatz von Zeichnungen, Malerei oder Textilkunst spielt mit den Sinneswahrnehmungen der Betrachter*innen. Die unterschiedlichen Schichten werden miteinander verbunden, ergänzen sich und verschmelzen zu einer neuen Ebene.
Im Sinne zusätzlicher Transformationen werden die analogen Fotografien so mit einer anderen Haptik, Textur und Materialästhetik angereichert, die vordergründig sachlich wirkenden Werke fluktuieren zwischen Präzision und Mehrdeutigkeit.
Walcherberger-Kößlers Oeuvre steht im Spannungsfeld von realer Abbildung und Sinnestäuschung, das in eine Neubeurteilung von Wahrnehmungswirklichkeiten mündet.
In ihrer methodisch streng formalisierten Vorgehensweise nimmt Miriam Walcherberger-Kößler etwa Bezug auf das Stillleben oder die Neue Sachlichkeit. Dabei orientiert sie sich auch an der wissenschaftlichen Fotografie und kombiniert diese mit Alltagsriten.
Ausgehend von der Idee, dass die verwendete Analogtechnik, geprägt durch die Charakteristik des jeweiligen Apparats, eine bestimmte Wirklichkeit konstruiert, bewegen sich Miriam Walcherberger-Kößlers Fotografien auf dem schmalen Grat zwischen ästhetischer Autonomie und technischer Determinierung, enthüllen das optisch-maschinelle Unbewusste.