Südi 2023

Der Südbahnhofmarkt ist ein Ort an dem sich die Leute treffen. 

Samstags.

Bemühungen, den Markt auch an anderen Tagen zu vitalisieren, scheinen nur Bemühungen zu bleiben.

Diese Serie beobachtet den Südbahnhofmarkt in seiner absoluten Leere, wie er sooft vorzufinden ist.

Tel Aviv – The White City Series

Analoge s/w Handabzüge
7 x à 40,6 x 50,8 cm
2022

Tel Aviv ist eine äußerst junge Stadt.
Sie wurde 1909 gegründet.

Durch tragische Geschichte, und besonders durch das Reichsbürgergesetz 1935, kam die Stadt Tel Aviv ab 1933 zu einem Pool an äußerst begabten Architekten.

Viele junge jüdische Architekten, die ihre Ausbildung am Bauhaus Dessau erhalten haben, waren gezwungen zu emigrieren.
Sie trugen wesentlich zur Gestaltung des Stadtbildes bei.

Seit 2003 gehört die White City von Tel Aviv zum UNESCO Weltkulturerbe.
Mehr als 1000 Häuser wurden unter Denkmalschutz gestellt.

Aber wie schauen diese (runden) Ecken der Stadt heute aus?
In Tel Aviv muss man nicht lange nach einem Bauhaus Gebäude suchen.
Man findet sie überall;

Viele Häuser sind deutlich vernachlässigt worden.
Der Putz wirkt grau und blättert ab;
Und manche wurden sogar abgerissen.

Die Dokumentation eben dieser Ecken, welche in der Architektur an das heiße Wetter Israels angepasst wurden, steht im Vordergrund.

Das Herausheben der Fotographien auf weißem Hintergrund verlangt nach einer speziellen Technik in der Dunkelkammer.

Die Ästhetik der Gebäude, in ihrer Nüchternheit und atypischer Formgebung, steht im Vordergrund der Prints.

Fotographische Ortsbeschreibungen

digitale oder analoge Fotographien
2018 – ongoing

„Orte“ stiften Identität.
„Orte“ wirken wie Anker.
An einem „Ort“ ist man.

Die „Fotographischen Ortsbeschreibungen“ entstehen auf Reisen;

Die Kamera begleitet mich, wie andere ihr Skizzenbuch.
Sie ist mein Bleistift, der Film mein Papier.

Durch sie illustriere ich Orte und deren Mikrokosmos;

Details oder Momentaufnahmen, die benennend für Menschen, deren Kultur, Traditionen und Gewohnheiten sind, rücken in den Fokus;
lassen sich zu einem Szenario zusammenfügen;
erzählen über sie.

Oft scheint es, sobald man mit der Umgebung nicht vertraut ist, als wurden die Fotographien aus der Zeit gerissen.

Der bewusste Perspektivenwechsel mancher Abbildungen, zielt darauf ab, dass Details ausgeblendet werden, die einen Hinweis auf einen gewissen Zeitpunkt geben könnten.
Dabei wird ein Eingriff in die Realität vorgenommen, sie wird kaschiert.

Aber auch die Wahl des Filmes durch seine Optik, sei es nun Schwarz-Weiß oder Farbe, nimmt der einzelnen Fotographie das Momentum, und schreibt der Aufnahme dadurch eine Allgemeingültigkeit zu, die Zeiten überdauert.

Die Schwarz-Weiß Fotographie in ihrer Abstraktion lässt per se, durch ihre Ästhetik einen künstlerischen Anspruch zu.