Seide ist ein sehr sinnliches Material.
Sie schmiegt sich zart an die Haut.
Feiner Glanz, weicher Fall, brillante Farben, angenehmes Tragegefühl:
Seide ist womöglich der Edelste aller Naturstoffe.

Das Seidentuch, ein Objekt mit minimaler, fast monochromer Ästhetik
steht im Zentrum nüchterner, zurückhaltender Fotographien;

Die Abbildungen zielen darauf ab, dem Seidentuch jegliche taktile Sinnlichkeit zu nehmen.
Daraus resultiert auch, dass damit dem Gegenstand die dritte Dimension genommen, es auf Flächen, Formen und Linien reduziert wird.

Legt man den Fokus jedoch auf die analogen Ausfertigungsmethode,
rückt das Objekt Tuch in den Hintergrund.

Die Arbeit in der Dunkelkammer ist stets prozessorientiert.
Sie folgt einem Muster, lässt jedoch viele sinnliche Entscheidungen offen,
welche die Ausgestaltung eines Negativs beeinflussen;

Obwohl sich in vorgegebene Schemata bewegend, wurden unterschiedliche Ausarbeitungen im Print in der Art der Ausbelichtung, der Wahl des Papieres, im Format und Bildausschnitt ausgelotet.

Neben über 120 analogen schwarz/weiß Kleinbild- sind auch 10 analoge Color Mittelformatfotographien entstanden.

Aus diesem Fundus ergaben sich mehrere einzelne Arbeiten.

Jede einzelne Fotographie gibt es nur in singulärer Ausführung
und ist somit ein Unikat.
Dies widerspricht grundsätzlich der Idee einer Fotographie, die auf Reproduzierbarkeit setzt.

Diese bewusste Entscheidung, verleiht der einzelnen Fotographie eine neue Wertigkeit, die auch das Material Seide besitzt:
Die Fotographie als Einzelstück wird zum wertvollen Produkt.