TOPOPHILIA

2018
Leinen, handgewebt
Installation
100x500x300 cm
Masterarbeit

Topophilie bedeutet Ortsliebe, also positive psychische Ortsverbundenheit. Es ist aus der Recherche heraus eine Arbeit entstanden, die an einen nahezu architektonischen Raum erinnert. Der textile Raum, der größten Teils durch den manuellen Prozess des Webens entstanden ist, kann als Metapher für Entschleunigung stehen. Das Weben des Raumes wurde als meditativer Prozess gesehen, eine Art Auszeit von der Härte gewöhnlicher Räume. Der monotone repetitive Schusseintrag, das Sausen der Schiffchen, das Klicken der Schaftmaschine ist Mantras gleichzusetzten. Es soll ein Raum geschaffen werden, der etwas Atmosphärisches, vielleicht sogar Sakrales an sich hat. Der Raum ist in weißem Leinen gehalten, um alle Sinne anzusprechen, denn weiß besetzt kein Gebiet, es ist nicht Ausdruck eines Inhaltes, es verweist vielmehr auf das Andere. Es wurde ein Raum geschaffen, der zum Verweilen einlädt und zum Fühlen anregt. Letzten Endes ist Topophilia ein nahezu architektonischer Raum, der die Interaktion zwischen Benutzern fördert und verändert. Die Arbeit stellt eine Art Verortung von Gefühlen dar. Topophilia ist als Ortung und Kontext zu sehen. Der Raum ist Ortung. Die Arbeit ist eine Verortung von Gefühlen.