Die Rauminstallation One, Two, Tree besteht aus etwa 80 semitransparenten Polyesterstoffbahnen, die in den Farben Rot, Gelb, Grün und Blau gehalten sind. Diese Stoffbahnen, leicht und durchscheinend, formen einen künstlichen Wald, der die Besucher*Innen einlädt, durch ihn zu wandern und ihn mit allen Sinnen zu erleben. Der Ursprung der Installation liegt in analogen Farb-Mittelformatfotografien. Inspiriert von der Idee, die Essenz von Bäumen direkt aus den Negativen herauszuarbeiten, wird die Vorstellung geweckt, das fotografische Negativ zu zerschneiden, zu fragmentieren und in einer dreidimensionalen Anordnung zu vervielfältigen.
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Dieses Spiel mit der Transformation und Erweiterung des Mediums Fotografie verleiht der Installation ihre konzeptuelle Tiefe. Die Anordnung der Stoffbahnen im Raum schafft ein begehbares Labyrinth, das die Besucher*Innen dazu einlädt, den „Wald“ individuell zu erkunden. Durch die semitransparente Beschaffenheit des Materials überlagern sich die Farben der Bahnen, was zu einem schillernden Farbspiel führt, das je nach Blickwinkel und Lichtintensität variiert. Die textile Leichtigkeit des Materials verleiht den Stoffbahnen eine besondere Dynamik: Sie schwingen sanft mit jedem Luftzug und scheinen lebendig, fast atmend. Ihre Transparenz erzeugt den Eindruck einer schwebenden Dreidimensionalität, die den Raum in eine träumerisch entrückte Atmosphäre taucht. Einerseits lädt die Installation dazu ein, die Umgebung auf eine spielerische Weise zu durchwandern, andererseits eröffnet sie einen Reflexionsraum über Wahrnehmung, Materialität und die poetische Übersetzung von Natur in Kunst. Der Eindruck eines verträumten Waldes, zugleich real und illusionär, regt dazu an, neue Perspektiven auf die Verbindung zwischen Natur und menschlicher Vorstellungskraft zu entdecken. Mit ihrer schwebenden Leichtigkeit und dem transparenten Farbenspiel steht One, Two, Tree für eine Einladung: Sie fordert uns auf, uns im Moment zu verlieren und die Schönheit einer neu geschaffenen Natur zu erleben.