Out of the Woods
2024

Installation
Posterdruck 140 x 140 cm
c-print auf Hahnemühlebüttenpapier 40 x 40 cm
Vorhang aus Polyestervelours 280 x 280 cm

Out of the Woods ist eine fotografische Arbeit, die Erinnerung, Transformation und die Auswirkungen menschlicher Eingriffe auf die Natur thematisiert. Die Installation vereint analoge Mittelformatfotografien in Schwarz-Weiß und Farbe mit materiellen Eingriffen, um die Vielschichtigkeit eines Ortes zu ergründen, der von der Künstlerin als Kind als magischer Spielplatz erlebt wurde. Die Arbeit begann mit dem Vorhaben, den kindlichen Spielplatz der Künstlerin zu porträtieren – einen Ort voller Leichtigkeit, Abenteuer und romantischer Verklärung.

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Doch bei der Wiederkehr zeigte sich ein desillusionierendes Bild: Der einst lebendige Bach ist versiegt, der Teich ist veralgt und trocken, und Plastikmüll hat sich in die Landschaft eingeschrieben. Auch der Zugang, der früher mühelos war, ist durch Verbauung und Besiedelung erschwert. Dieses Erlebnis einer tiefgreifenden Veränderung stellte die Künstlerin vor die Herausforderung, den Ort in einer Weise darzustellen, die zugleich seine ursprüngliche Magie und die Spuren menschlicher Eingriffe reflektiert. Ziel war es, durch die Arbeit die romantischen Erinnerungen zurückzugewinnen – wenn auch nur in der Vorstellungskraft. Die Installation besteht aus mehreren Elementen, die miteinander in Beziehung treten. Ein 140 x 140 cm großer Schwarz-Weiß-Posterprint bildet die Grundlage, auf der ein gerahmtes Farbfoto hängt. Diese bewusste Überlagerung, die das darunterliegende Bild teilweise dadurch „zerstört“, eröffnet eine spannungsvolle Auseinandersetzung mit Tiefe und Ebenen. Sie thematisiert die Fragilität der Fotografie und das Aufbrechen ihrer traditionellen Zweidimensionalität. Eine zusätzliche Ebene wird durch einen schweren Vorhang aus Plastikvelours geschaffen, der Teile der Arbeit bedeckt. Das Muster des Vorhangs – eine rapportierte Fotografie von Laubmoos – stellt eine Verbindung zur ursprünglichen Natur des Ortes her. Doch die bewusste Entscheidung, Plastik als Material zu verwenden, ist ein kritischer Kommentar zur Anthropozän-Ära. Plastik, das Symbol menschlicher Hinterlassenschaft in der Natur, wird hier als künstlerisches Medium genutzt, um die Spuren und Narben zu thematisieren, die wir in der Umwelt hinterlassen.